swissPersona
Jahresbericht 2019 des Zentralsekretärs

Blick zurück auf ein arbeitsintensives Jahr

Das Jahr 2019 war einmal mehr  ein sehr arbeitsintensives Jahr mit einer Vielzahl schwieriger Geschäfte – verbunden mit anspruchsvollen Verhandlungen und Besprechungen.

 

Beat Grossrieder
Zentralsekretär swissPersona

 

Rückblick auf die wichtigsten Geschäfte

Spesenreglement der Militärpolizei

Eine aus unserer Sicht gute Variante konnte mit dem Arbeitgeber ausgearbeitet werden. Hier ging es primär um die Entschädigungen der Mahlzeiten und die Schichtablösungspläne.

Pensionskasse PUBLICA

Im Jahr 2020 finden die Erneuerungswahlen der Delegierten statt. Die Vorbereitungen sind am Laufen, und wir hoffen unsere Sitze halten zu können. Besorgniserregend ist nach wie vor die  Entwicklung der Pensionskassen und die daraus resultierenden Vorstösse aus dem Parlament, von verschiedenen Pensionskassen und von Privatpersonen betreffend der bereits im System stehenden Renten. Primär sind diese bei einer Unterdeckung der Kassen gefährdet, was auch bei der PUPLICA in den nächsten Jahren ein Thema werden könnte. Auch hier werden die Personalverbände weiterhing gefordert sein.

Einzelfälle

Der Arbeits- und Spardruck war auch im Jahr 2019 weiter spürbar. Dies führte dazu, dass weiterhin Mitglieder bei Gesprächen mit Vorgesetzten, bei Problemen mit LOBE oder bei Problemen am Arbeitsplatz beraten oder bei Gesprächen mit Vorgesetzten begleitet und unterstützt werden mussten.

Unterstützungsfonds des Bundes

Das Leistungsreglement wurde angepasst. Die Erneuerungen aus der Anpassung der Bundespersonalverordnung (BPV) im Bereich der Angehörigenbetreuung konnte sogar in besserer Form eingebracht werden. Mehrere Anträge wurden bearbeitet, und bei einem grossen Teil konnte man eine Unterstützung gewähren.

Umsetzung Pensionierung der besonderen Personalkategorien

Die neue Regelung über das Pensionierungsalter der besonderen Personalkategorien wurde vom Bundesrat beschlossen. Nun geht es darum, dass diese auch entsprechend den Abmachungen umgesetzt wird. Aus unserer Sicht wurde die Problematik der unteren Besoldungsklassen nicht wie vom Bundesrat versprochen berücksichtigt. Hier haben wir Handlungsbedarf, und wir werden uns auch weiterhin für eine angemessene Lösung einsetzen.

Prüfauftrag des Bundesrates zum Ausscheiden des militärischen Personals aus der Militärversicherung

Mehrere Sitzungen haben mit dem Generalsekretariat des VBS, der Direktion der Militärversicherung und dem Eidgenössischen Departement des Innern stattgefunden. Nach wie vor ist für uns eine Abweichung vom heutigen System kontraproduktiv und verursacht wesentlich höhere Kosten, bei denen es auf beiden Seiten – und besonders bei den Kantonen – nur Verlierer geben wird. Wir sind in diesem Geschäft noch nicht weiter gekommen und setzen uns auch im Jahr 2020 weiterhin für unsere Mitglieder ein.

Berufsbild 20+

Eine Arbeitsgruppe führte während des vergangenen Jahres mehrere Workshops durch. swissPersona ist mit dem Präsidenten des Verbands der Instruktoren, Etienne Bernard, und dem swissPersona-Zentralsekretär, Beat Grossrieder, in diesem Team vertreten. Schon recht früh wurde ersichtlich, dass die Umsetzung von grösseren Veränderungen kurzfristig recht schwierig werden würde. Ebenso, dass eine grundlegende Veränderung einen  Zeithorizont in die Jahr 2025 bis 2030 voraussetzen würde.

Uns war auch klar, dass zu einem solchen Schritt der politische Wille gefragt ist, was uns am 3. September 2019 zu einem Gespräch mit der VBS-Departementschefin, Bundesrätin Viola Amherd, veranlasste. Wir setzen uns für ein zeitgerechtes, familienfreundlicheres und beweglicheres Berufsbild ein. Auch Fragen zur Form der Ausbildung und dem Dienstbetrieb werden dabei unerlässlich sein.

Lohnverhandlungen

Wir forderten 2 Prozent Lohnerhöhung, möglichst in einem Blockbetrag (nicht %) und haben nun 0,5 Prozent für die Teuerung sowie 0,5 Prozent als Reallohn erhalten, also insgesamt 1 Prozent. Die Blockbeträge wie die 2 Prozent hatten keine Chance. Bundesrat Ueli Maurer hatte aber erwähnt, dass viel mehr die besonderen Personalkategorien berücksichtigt werden müssen. Dies haben wir uns zu Herzen genommen und ihn anschliessend auf diese Aussage angesprochen. Er hat uns zu diesem Thema am 30. Januar 2020 zu einem bilateralen Gespräch eingeladen.

Zutrittsrechte in die Betriebe der Bundesverwaltung

Ein altes Anliegen konnte mit dem Eidgenössischen Personalamt ausgehandelt und in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten werden. Dabei geht es um die Akzeptanz der Personalverbände und die Möglichkeit für Präsentationen und Werbungen in den Betrieben der Bundesverwaltung.

Interessengemeinschaft Bund (IGB)

In der Vergangenheit stellten wir immer wieder fest, dass grössere Geschäfte – vor allem auf politischer Ebene – nur in enger Zusammenarbeit der Personalverbände bewältigt werden können. So erarbeiteten und unterzeichneten die Personalverbände des Bundes – mit Ausnahme eines Personalverbandes – eine Zusammenarbeitserklärung, welche eine bessere Koordination der Arbeiten und eine Vereinfachung des Zugangs zum Parlament erlauben soll.

Nitrochemie

Unser Sektionspräsident der Sektion Wimmis, Franz Seewer, setzte sich in verschiedenen Bereichen für seine Leute ein, was im Umfeld des Sparens und der wachsenden Problemen der Altersvorsorge auch weiterhin nicht immer ganz einfach sein wird. Auch er erhofft sich bei den Lohnverhandlungen in den kommenden Monaten einen angemessenen «Zustupf» für das Jahr 2020.

RUAG

Die  Aufspaltung der RUAG bereitet uns doch einige Sorgen. Bei der MRO Schweiz sollen rund 2500 Personen verbleiben. Aus der MRO International sollen noch die Bereiche Space und Aviation mit vorerst rund 1000 Personen, später mit 500 Personen erhalten bleiben. Alle anderen Bereiche sollen veräussert werden. Für uns wirft dies Fragen auf, da nun alle Bereiche in eine kritische Grösse rücken.

Wir hatten im November 2019 anlässlich der Sozialpartnerinformation die Möglichkeit, mit dem neuen CEO MRO Schweiz, Andreas Berger, und seiner Personalchefin ein Gespräch zu führen, bei dem wir den Eindruck erhielten, dass man bemüht ist, aus der neuen Situation das Beste zu machen.

Unser Zentralvizepräsident und Präsident der Arbeitnehmervertretung der RUAG, Franz Gobeli, setzte sich bei den Lohnverhandlungen am 21. Januar 2020 für die Mitarbeitenden der RUAG ein. Er konnte nach zähen Verhandlungen das erfreuliche Resultat von 0,8 Prozent erzielen. Dies mit 0,4 Prozent der Lohnsumme in Form eines Sockelbetrages und 0,4 Prozent für individuelle Lohnmassnahmen.

Verbandsinterne Punkte

Personalwerbung

Bei den meisten Sektionen durften wir – auch dank des Werbeteams – zunehmende Bemühungen und Aktivitäten im Bereich der Mitgliederwerbung feststellen. Leider gelang es uns trotzdem nicht einen weiteren Mitgliederabbau zu verhindern, sondern lediglich etwas einzudämmen. Hier werden wir weiterhin stark gefordert sein – und auf unsere Mitglieder für die beste Form der Werbung, die «Mund-zu-Mund-Werbung», angewiesen sein.

Finanzen

Die umgesetzten Massnahmen zur Sanierung unserer Finanzen erwiesen sich als erfolgreich. Wir konnten im Jahr 2019  auch dank «Solution + Benefit» erneut einen erfreulichen Gewinn ausweisen. Natürlich ist und bleibt der Mitgliederbestand für das Budget der kommenden Jahre ein wesentlicher Faktor.

Dank verständnisvollen Mitgliedern, der ausgezeichneten Zusammenarbeit und Unterstützung der Personen in den besonderen Funktionen (Redaktor, Sekretärin und den Übersetzern), des Zentralvorstandes und der Geschäftsleitungsmitgliedern konnten wir die recht anspruchsvollen Aufgaben gemeinsam gut bewältigen. ■ (Bild Beat Wenzinger)

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