Olympische Spiele in Paris – ein Erfolg für die Armee
Sportsoldatinnen und Sportsoldaten leisteten ihren Dienst an den Olympischen Spielen in Paris. Sei es im Wasser, auf der Matte, der Leichtathletikanlage, der Kletterwand, im Gelände oder der wohl populärsten Anlage für Angehörige der Armee: dem Schiessstand.
Andrea Zryd
Nationalrätin
Von der 128-köpfigen Delegation wurden mehr als die Hälfte von der Armee für ihre hohen Ziele gefördert, davon 34 Prozent Frauen. Das erfolgreiche Gefäss der Spitzensportförderung der Armee zeigte mehr Wirkung denn je – und die Erfolge haben uns Schweizer, aber insbesondere auch uns RS- und WK-Trainerinnen und -Trainer, alle Stolz gemacht. Allem voran brillierte im 50 Meter Kleinkaliber-Dreistellungskampf Chiara Leone mit neuem olympischen Rekord, und holte die Goldmedaille. Zahlreiche andere Sportsoldatinnen und Sportsoldaten konnten Höchstleistungen abrufen und haben ihre Vorbildrolle auch neben dem Wettkampfgeschehen für unsere Gesellschaft wahrgenommen. Würdig und ehrenvoll haben sie die Schweiz vertreten, sind als faire Gewinnerinnen oder Verlierer vom Feld getreten.
Militär bietet Chancen für Karriere nach dem Sport
Ihre Wirkung nach aussen ist nicht zu unterschätzen. In Interviews bekräftigen unsere Sportlerinnen und Sportler immer die Wichtigkeit der Armee als Förderer des Schweizer Spitzensportes. Hervorgehoben werden die hervorragenden Trainingsbedingungen, die neu geschlossenen Freundschaften und auch die Chancen, die das Militär für die Karriere nach dem Sport bieten kann. Junge Menschen, die mit Begeisterung über ihre Leistungen sprechen, geben auch ein positives Bild der Armee ab. Einigen Kritisierenden wird der Wind wohl aus den Segeln genommen. Früher galt der Militärdienst als Karriereknick und es war schwer nachvollziehbar, wenn plötzlich sehr fitte, junge Männer Rückenschäden oder andere physische und psychische Probleme auswiesen. Und Frauen haben schon gar nicht daran gedacht, eine Rekrutenschule (RS) freiwillig zu absolvieren.
Eine Erfolgsgeschichte
Seit der Einführung der ersten Spitzensport-RS 1999 konnte sich das Gefäss regelrecht revolutionieren und der Leistungsausweis lässt sich sehen. Die Olympischen Spiele waren der Höhepunkt, aber natürlich können auch immer wieder Glanzleistungen an Europa- und Weltmeisterschaften gefeiert werden. Die Nationalmannschaft des Schweizer Eishockeyverbandes brachte im Frühling die langersehnte Silbermedaille nach Hause. Nach den Weltmeisterschaften rückten einige Spieler gleich in den Wiederholungskurs (WK) ein, während die Jüngsten noch die Rekrutenschule bestritten. Ein ehrenvoller Überraschungsbesuch bescherte ihnen der Chef der Armee, Korpskommandant Thomas Süssli, in Magglingen auf dem Trainingsgelände. Der anfänglichen Nervosität der Rekruten wich schnell ein reger Austausch auf Augenhöhe mit ihrem Chef. Die Begeisterung war gross.
Ebenfalls begeistert waren wir – eine Delegation von Trainerinnen und Trainern im Schweizer Haus in Paris an den Olympischen Spielen – als auch Kdt Komp Zen Sport A Marco Mudry erschien. Obwohl ihn alle Coaches kennen, war sein Anblick ungewohnt – für einmal in Anzug und nicht in Uniform.
Frauen und Männer erhalten gleiche Unterstützung
Die Sportfamilie ist auch in der Armee zusammengewachsen und zusammen wollen wir uns weiterentwickeln. Persönlich sehe ich unsere Athletinnen und Athleten auch als Botschafterinnen und Botschafter für unsere Demokratie oder gar als Friedensförderer. Wir haben die Chance, in einem friedlichen Land zu leben, zu trainieren und zu leisten. Frauen müssen sich nicht verstecken und kriegen in der Armee die gleiche Unterstützung wie Männer und wurden in den letzten Jahren sogar speziell gefördert. Mit Stolz dürfen sie die Schweiz vertreten und unsere Werte nach aussen tragen, ohne staatliche Leistungsschau und Machtdemonstration im Sinne einer Propagandabühne.
Mehr Plätze für das Zeitmilitär
Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Gefäss der Spitzensportförderung in der Armee auch einen Teil zur Friedensförderung beitragen können – und das ist auch eine Aufgabe der Armee. In diesem Sinne stärken wir diese Fähigkeit ganz spezifisch. Damit wir unser Potential weiter ausschöpfen können, braucht es mehr Plätze für das Zeitmilitär. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt und freue mich nun, die Paralympics zu verfolgen. Dort stehen ebenfalls heisse Medaillenanwärter- und -anwärterinnen bereit – natürlich auch Sportsoldaten und Sportsoldatinnen. ■ (Bild: Überraschungsbesuch von Korpskommandant Thomas Süssli (Mitte) in Magglingen, rechts davon Nationalrätin und Sportlehrerin Andrea Zryd) (Bild: zVg)