Einblick in das Textilcenter Sursee
Die Besichtigung des Textilcenters Sursee stand im Mittelpunkt des diesjährigen Ausflugs mit den Ehrenmitgliedern. Als Novum waren erstmals auch die Übersetzer unserer Kommunikationsmittel eingeladen. Bevor es auf den Rundgang ging, erhielten die Teilnehmenden Informationen aus erster Hand zu den aktuellen Geschäften des Verbandes. Bei einem feinen Mittagessen zwischen den beiden Programmpunkten konnten die Anwesenden sich austauschen und die Kameradschaft pflegen.
Beat Wenzinger
Redaktor swissPersona
Nach einer kurzen Zentralvorstandssitzung konnte Zentralpräsident Markus Meyer pünktlich um 10.50 Uhr die diversen Gäste zur «erweiterten Zentralvorstandssitzung» begrüssen: «Es ist seit einigen Jahren eine schöne Tradition, einen Tag zusammen mit den Ehrenmitgliedern zu verbringen und aufzuzeigen, an welchen Themen wir dran sind». Unter den Gästen weilte auch Priska Stettler, welche bei der Verabschiedung von Urs Stettler aus der Geschäftsleitung an der Delegiertenversammlung 2025 nicht teilnehmen konnte. Nachträglich überreichte Meyer ihr ein kleines Geschenk in Form von feinen Pralinen.
Weiter führte der Zentralpräsident aus, dass swissPersona immer noch über ein Kommunikationsinstrument verfügt, die Verbandszeitung, welche wichtiger ist als die elektronische Post. «Der ehemalige Redaktor und Ehrenmitglied von swissPersona, Roland Meier, ist heute auch da», sagte Meyer. «Der aktuelle Redaktor Beat Wenzinger kann die Zeitung aber nicht alleine machen. Er benötigt Sektionen, die ihm Beiträge senden – und ganz wichtig: es braucht Übersetzungen», betonte Meyer. Als kleines Dankeschön wurden in diesem Jahr erstmals auch die drei Übersetzer unserer Kommunikationsmittel zu diesem Anlass eingeladen. Markus Meyer bedankte sich herzlich bei den beiden anwesenden Übersetzern Jean Pythoud und Thomas Sutter für ihre tolle und schon sehr langjährige Arbeit und überreichte ihnen einen «feinen Tropfen» aus dem Wallis.
Eckwerte neues Lohnsystem
Zentralsekretär Etienne Bernard informierte über aktuelle Geschäfte. Wegen der Unsicherheiten rund um das neue Lohnsystem gelangten immer wieder unzufriedene Mitarbeitende an swissPersona. «Der Bundesrat hat nun die Eckwerte für die Optimierung des Lohnsystems beschlossen», erklärte Bernard. «Das Lohnsystem wird im Bereich der Lohnentwicklung stärker an die Lohnsysteme anderer Unternehmen angenähert und damit marktgerechter ausgerichtet sein», sagte Bernard.
Weitere Eckwerte sind: Der Ortszuschlag Stufe 13 wird in den Grundlohn integriert und die Einstiegslöhne erhöht. Künftig folgt die Lohnentwicklung einem systembasierten Modellverlauf, der bei konstant guter Leistung zum Ziellohn führt. Dieser Ziellohn liegt unter dem Lohnklassenmaximum. Bei konstant sehr guten Leistungen können die Mitarbeitenden das Lohnklassenmaximum weiterhin erreichen. Zudem werden der Zielvereinbarungs- und Beurteilungsprozess durch einen vereinfachten und flexibleren Prozess ohne Beurteilungsstufen ersetzt.
«In diesem Herbst», führte Bernard weiter aus, «werden die Mitarbeitenden informiert und die Führungskräfte und HR-Fachleute geschult. Im Januar 2026 wird mit dem neuen Prozess gestartet und Ende 2026 findet eine Gesamtbeurteilung statt».
Entlastungspaket 27 weiter konkretisiert
In der Märzausgabe dieser Zeitung haben wir über die beschlossenen Massnahmen zur Erreichung der Sparziele des Entlastungspaketes 2027 ausführlich berichtet. Der Zentralsekretär Etienne Bernard informierte die Anwesenden, dass der Bundesrat nun die verbleibenden Massnahmen im Umfang von 35 Millionen Franken ab 2027 beziehungsweise von 40 Millionen Franken ab 2029 weiter konkretisiert hat. So soll ab 2027/2028 der Ferienanspruch ab dem 60. Altersjahr von heute sieben Wochen (35 Ferientage) um einen Ferientag und ab 2029 um drei Ferientage gekürzt werden. Ab 2027 wird die Höhe der Treueprämien ab dem 20. Dienstjahr um die Hälfte gekürzt. Noch offen sind die Massnahmen von 15 Millionen Franken Ersparnis, welche im Bereich der beruflichen Vorsorge zu erbringen sind. Das Eidgenössische Finanzdepartement wird dazu einen Vorschlag unterbreiten.
Strukturanpassungen
Etienne Bernard informierte weiter über geplante Strukturanpassungen bei der armasuisse, Militärpolizei, LBA und dem Armeestab. So soll bei der armasuisse die Effizienz von 30 bis 40 Prozent bei gleichem Personalbestand gesteigert werden, was Einsparungen bei den Beurteilungsprozessen von Beschaffungen erfordert und vermehrt der «Kauf ab Stange» bedeutet. Der Armeestab wird auf die neuen Herausforderungen der Gruppe Verteidigung ausgerichtet. Der Chef der Armee wird damit in der Entwicklung und Führung der Gruppe Verteidigung unterstützt. Vorbehaltlich der Zustimmung des Departements soll der Einsatz der Militärpolizei in fünf Zonen auf dem Gebiet der Territorialdivisionen und unter einer neuen Bezeichnung, wie zum Beispiel Armeegendarmerie, erfolgen. Die Auswirkungen auf das Personal sind noch schwer abzuschätzen. Die LBA hat außerdem mehrere Pilotprojekte ins Leben gerufen, die darauf abzielen, durch eine regionale Strukturierung und den Abbau von Hierarchieebenen näher an den Leistungsempfängern zu sein.
Schweizer Rüstungsindustrie in Schieflage
Etwas ausführlicher widmete sich der Zentralsekretär zur Schweizer Rüstungsindustrie. Während es der Nitrochemie Wimmis mit vollen Auftragsbüchern gut geht, sind viele Schweizer Rüstungsbetriebe gefährdet und damit auch das reibungslose Funktionieren der Waffensysteme der Schweizer Armee. In einem ausführlichen Beitrag in unserer Verbandszeitung (Ausgabe September 2025, Seite 5) haben wir über die Lockerung des Kriegsmaterialgesetztes berichtet, was notwendig ist, um diesem Industriezweig eine Überlebenschance zu geben.
Bernard verlor auch einige Worte über das gesteckte Ziel der Armee, die Verteidigungsfähigkeit wieder zu erlangen. Er skizzierte das Bild, dass mit 1 Prozent des Bruttoinlandprodukts eine Aufrüstung der Armee nicht möglich sei, 2 Prozent würden zum Erhalt reichen und für die Aufrüstung würden 3 bis 5 Prozent benötigt.
Finanzen im Lot
Zentralkassier Roland Murer informierte, dass die Verbandskasse «auf gutem Weg» sei, trotz etwas geringeren Einnahmen von Solution + Benefit. Der Grund hierfür ist eine Intevention der Finanzmarktaufsicht (Finma). «Aktuell steigt der Mitgliederbestand im Jahresverlauf wieder, nachdem er jeweils anfangs Jahr aufgrund von Austritten etwas tiefer ist», verkündete Murer. Zum Abschluss lobte er noch die Werbeprämie, welche für jedes neu geworbene Mitglied an den Werber oder die Werberin ausgeschüttet wird als Erfolgsmodell.
Werbung ist wichtig
Werbeleiter Hans-Rudolf Gisler unterstrich in seiner Ansprache die Wichtigkeit von Werbung: «Das Werben vor Ort an der Front bringt uns weiter!» Damit die Mitgliederzahlen sich weiter leicht nach oben orientieren, während andere Verbände Mitglieder verlieren, gab Gisler zum Abschluss noch ein Motto bekannt: «Zusammen mit dem Team dran bleiben und präsent sein!»
Feines Mittagessen
Bevor die nachmittäglich Besichtigung auf dem Programm stand, waren die Mitglieder des Zentralvorstandes, die beiden Übersetzer Jean Pythoud und Thomas Sutter sowie die anwesenden Ehrenmitglieder Roland Meier, Fredy Ramseier, Hans-Rudolf Trüb und Alfred Dummermuth zu einem feinen Mittagessen in der Kantine des Businessparks Sursee eingeladen. Bei Speis und Trank wurde angeregt diskutiert, viel gelacht und die eine oder andere Geschichte aus früheren Zeiten erzählt. So verflog die Zeit im Nu – und die Teilnehmenden machten sich in Privatfahrzeugen auf den Weg ins nahe Textilcenter Sursee. Für Xaver Inderbitzin, Präsident der Sektion Altdorf, war es eine Rückkehr an seine ehemalige Arbeitsstätte, wo er vor seiner Pensionierung viele Jahre wirkte. Und auch für Marc Zehnder, Präsident der Sektion Zentralschweiz, ist es eine gewohnte Umgebung, da er in der Sattlerei arbeitet.
Sieben Tonnen Wäsche täglich
Betriebsleiterin Luzia Bachmann stellte den Teilnehmenden das Textilcenter Sursee mit einigen Zahlen kurz vor. Aktuell arbeiten hier 69 Mitarbeitende, davon zwei Lernende und drei Betriebsmechaniker. Am Standort Sursee werden schweizweit alle Grosstextilien sowie Flachtextilien gereinigt und wieder instand gestellt. In der Wäscherei arbeiten 16 Mitarbeitende, welche im Durchschnitt täglich sieben Tonnen Wäsche reinigen: von Kasernenwäsche wie Fixleintücher, Duvet- und Kissenbezüge und Matratzen über die Hotelwäsche des BASPO Magglingen bis zur Küchenwäsche wie Küchentücher, Schürzen und Kochjacken.
In der Schneiderei halten 24 Mitarbeitende eine Vielzahl von diversen Ausrüstungsgegenständen in Schuss. Die Palette reicht von Schutzwesten, diversen Taschen, Nahkampfausrüstung über Schlafsäcke und Wolldecken bis zur Patientenwäsche und die Ausrüstung des Schweizer Armeespiels. Die Schneiderei betreibt auch einen Leihpool historischer Uniformen.
In der Sattlerei werden Zelte, Schutzplatten, diverse Taschen und Rücksäcke sowie Rettungswesten von 16 Mitarbeitenden gepflegt.
Eindrücklicher Rundgang
Für den Betriebsrundgang teilten sich die Teilnehmenden in zwei Gruppen auf. Betriebsleiterin Luzia Bachmann führte durch die Wäscherei, welche nicht mehr auf Hochbetrieb lief, da die Hauptlast dieser Arbeiten jeweils am Morgen anfallen. Die Stimmung bei den Teilnehmenden war gut – und die eine oder andere spassige Bemerkung eines Teilnehmenden sorgte für Gelächter, insbesondere weil die Maschinen etwas grösser als von Zuhause gewohnt sind – oder die teilweise Automatisierung der Maschinen sich der eine oder andere Teilnehmende für sich selber wünschte.
Marc Zehnder war der Guide für die Besichtigung der Sattlerei und des Uniformen-Lagers. Fachkundig gab er Auskunft und beantwortete die Fragen der Gruppenteilnehmenden. Zum Schluss des Rundgangs fühlte man sich bei der Besichtigung des Uniformen-Lagers in alte Zeiten zurückversetzt. Nebst Uniformen vergangener Tage gab es auch viele weitere Ausrüstungsgegenstände zu bewundern – auch einige alte Militärvelos konnten in einer Ecke entdeckt werden.
Nach Beendigung des Rundgangs fanden die beiden Gruppen wieder zusammen. Zentralpräsident Markus Meyer bedankte sich herzlich bei Luzia Bachmann für die Gastfreundschaft und überreichte ihr ein Geschenk. Dies wäre für den Redaktor (der Schreibende) der passende Moment gewesen, einige Gruppenbilder von den Anwesenden und den Ehrenmitgliedern mit den beiden Übersetzern zu machen. Er verpasste den Moment! Aber was bleibt, sind die schönen Erinnerungen jedes und jeder Einzelnen an diesen schönen Tag. ■ (Bild: Ernst Zurbrügg (links), Vizepräsident der Sektion Thun & Obersimmental, sowie Andrea Kolly (Sekretariat swissPersona) und Beat Grossrieder, Zentralvizepräsident, geniessen den Rundgang im Textilcenter Sursee.) (Bild: Beat Wenzinger)
