Die BUSA feiert ihr 50-jähriges Bestehen und blickt in die Zukunft
Am 27. und 28. Juni 2025 hat die Berufsunteroffiziersschule der Armee (BUSA) ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Festakt und zwei Tagen der offenen Tür gefeiert. Gegründet wurde sie unter dem Namen «Zentrale Schule für Instruktionsunteroffiziere (ZIS)» 1975 in Herisau. Diese Institution ist in der Schweiz einzigartig und bildet alle Berufsunteroffiziere unserer Armee aus.
Mathieu Narindal
Chef Sprachausbildung BUSA / Mitglied VdI
Eine vielfältige Ausbildung
Im Januar 1975 begann in Herisau der erste Lehrgang der ZIS. Zum ersten Mal wurden Instruktoren verschiedener Truppengattungen gemeinsam ausgebildet, was viele bis dahin für unrealistisch gehalten hatten. Und doch war der Bedarf unübersehbar. Die meisten Instruktoren hatten ihren Beruf als Ausbilder bis dahin weitgehend durch praktische Erfahrung erlernt. Das reichte nicht mehr aus. Folgerichtig spielte die Pädagogik, oder genauer gesagt die Andragogik, neben den Schwergewichten wie militärisches Handwerk, Sprachen und Sport von Anfang an eine zentrale Rolle in der Ausbildung.
Der Ausbildungsauftrag wurde von Beginn an mit grosser Professionalität und Innovationskraft umgesetzt. So basierte der erste Lehrplan von 1975 auf einer Bedarfsanalyse, die, unter der Leitung des bekannten Professors Rolf Dubs, am Institut für Wirtschaftspädagogik durchgeführt wurde. Mit anderen Worten: Die Ausbildung der Berufsunteroffiziere sollte von Anfang an zivilen Standards ebenbürtig sein.
Während der Lehrgang anfangs nur sieben Monate dauerte, wurde es ständig erweitert, sodass es 1997 seinen heutigen Namen (BUSA) erhielt und achtzehn Monate dauerte, bevor es 2001 unter dem gleichen Namen auf zwei Jahre verlängert wurde. Die Akkreditierung durch den Schweizerischen Verband für Weiterbildung ermöglichte und ermöglicht es den Teilnehmenden, die Module für den eidgenössischen Fachausweis Ausbilderin oder Ausbilder zu absolvieren. Damit wurde die Verbindung zum zivilen Bildungswesen weiter gestärkt.
Neue Anforderungen
Die Rolle des Berufsunteroffiziers als Ausbilder war und bleibt zentral. Diese Funktion kann jedoch nur wirksam erfüllt werden, wenn das nötige Know-how stets auf dem neuesten Stand ist. Und die Anforderungen haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Angesichts der sich verschärfenden internationalen Sicherheitslage setzt die Schweizer Armee heute klar auf den Ausbau ihrer Verteidigungsfähigkeit, wie der Chef Kommando Ausbildung, Korpskommandant Hans-Peter Walser, anlässlich des Festakts betonte.
In diesem Kontext kommt den Berufsunteroffizieren als militärische Führer eine noch bedeutendere Rolle zu. Sie sollen in der Lage sein, eine Gruppe im Gefecht zu führen. Dazu müssen sie das Infanteriehandwerk beherrschen, das die gemeinsame Grundlage für alle Berufssoldaten bildet, unterstrich der Kommandant der Höheren Kaderausbildung, Divisionär Wellinger.
Diese neue Realität ändert jedoch nichts an einem zentralen Punkt. Der Mensch steht weiterhin im Mittelpunkt. Die zukünftigen Berufsunteroffiziere sollen die Milizkader durch ihr Vorbild inspirieren. Dabei ist die Sozialkompetenz entscheidend, gefolgt von der nötigen Fachkompetenz und der Methodenkompetenz.
Ein neues Kapitel
Die Geschichte der Berufsunteroffiziersausbildung ist von einer kontinuierlichen Anpassung an neue Herausforderungen geprägt. In diesem Kontext markiert das 50-jährige Bestehen der BUSA nicht nur einen symbolischen Meilenstein, sondern auch den Auftakt zu einem neuen Abschnitt. Am 1. Mai 2025 wurde der Rahmenlehrplan «Berufsunteroffizierin HF / Berufsunteroffizier HF» durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, SBFI, unterzeichnet. Damit wird die Umwandlung der BUSA in eine Höhere Fachschule (HF) ab Januar 2026 zur Realität.
Die Ausbildung in Herisau wird künftig auf Tertiärstufe anerkannt, und der Anschluss an die zivile Bildungslandschaft erhält eine greifbare Form. Damit vollendet sich eine Entwicklung, die bereits 1975 angestossen wurde, und eröffnet den Absolventinnen und Absolventen neue Perspektiven. Für das Stammhaus der Berufsunteroffiziere beginnt damit eine neue Ära, die ab dem ersten Quartal 2027 auch räumlich sichtbar wird: Die Ausbildung wird künftig in einem neuen Gebäude zentralisiert, dessen Spatenstich am 2. Juli erfolgt ist.
Vom Jubiläum bleiben nicht nur schöne Erinnerungen, sondern auch zwei bleibende Spuren: eine Stele, die neben dem Neubau platziert wird, sowie ein virtueller Kulturpfad, der die Bedeutung des Militärs für Herisau sichtbar macht. ■ (Bild: Festakt zum 50-Jahre-Jubiläum der BUSA). (Bild: BUSA)