An Herausforderungen mangelt es nicht
Am vergangenen 6. Juni fand die erste Informationssitzung des CdA mit den Personalverbänden im laufenden Jahr statt. Folgende Themenbereiche wurden dabei besprochen: Allgemeine Informationen, Stand der Umsetzung des Personalum- und Abbauprozesses der Mitarbeitenden mit der WEA, statistische Grundlagen, Erhöhung des Pensionsalters der Angehörigen der besonderen Personenkategorie und das Projekt Berufsbild der Berufsmilitärs 2020+.
Etienne Bernard / Präsident
Übersetzung Thomas Sutter
Begleitet von Daniel Gafner, Chef Pers V, und den Chefadjutanten Jean-François-Joye, ZSU CdA, und Adrian Reichmuth, Chef Grundlagen des Militärischen Personals, empfing Korpskommandant Philippe Rebord die Vertreter von swissPersona-VdI, des Personalverbandes des Bundes, des Personalverbandes TRANSFAIR, des Verbandes Schweizerischer Polizeibeamten und der Vereinigung der Kader des Bundes – Sektion militärische Berufskader. Anschliessend eine kurze Zusammenfassung dieses ersten Treffens.
Allgemeine Informationen
Problematisch ist die Alimentierung des Bestandes der Armee. Aus der Altersgruppe der 20-Jährigen des Jahres 2018 waren nur gerade 19.7 % Männer militärdiensttauchglich; 3,7 % waren zivilschutztauglich und 7,8 % wählten den Zivildienst gegenüber 8,4 %, die untauglich erklärt wurden. Die Frauen (nicht dienstpflichtig) mit 38,2 % und die Ausländer mit 22.2 % vervollständigen die Altersgruppe. Die Alimentierung der Armee benötigt jedes Jahr 18‘000 ausgebildete Personen (Soldaten und Kader). 2018 wurden mehr Kader als benötigt ausgebildet (110 % des benötigten Bestandes), die Alimentierung des Bestandes an Soldaten für die Truppen und weitere Einheiten erreichte hingegen nur 85 % des geforderten Solls und dies obwohl die Zulassungen zum Zivildienst einen leichten Abwärtstrend auf 6205 verzeichneten (im Gegensatz zu 6’785 im Jahr 2017).
Personalumbau mit der WEA – statistische Grundlagen
Mit der WEA befinden sich seit Juli 2016 367 Mitarbeitende im Personalum- und Abbauprozess (PUA). Daniel Gafner erläuterte den Stand des im Juli 2016 in die Wege geleiteten Prozesses. Bis zum Zeitpunkt des Gesprächs haben 348 Mitarbeiter eine Arbeitsstelle gefunden, 19 haben noch keine Lösung und 7 wurde im Rahmen der Sozialpartnerschaft eine neue Stelle vermittelt. Die Stellenbesetzung im April 2019 hat gegenüber Dezember 2018 um 129 Full Time Equivalent (FTE) auf 9’004 zugenommen. Durchschnittlich setzt sich die Altersstruktur wie folgt zusammen: Kdo Operationen 46 Jahre für Zivilangestellte und 41 Jahre für Berufsmilitärs, Kdo Ausbildung 45 Jahre für Zivilangestellte und 40 Jahre für Berufsmilitärs. Rund 50 % beziehungsweise 3’089 Personen der zivilen Angestellten sind 50-jährig oder älter.
Fluktuation durch Kündigungen seitens der Arbeitnehmer (ohne Zeitmilitär): Die Netto- Fluktuationsrate ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Im Bereich der FBM ist die Fluktuationsrate von 5,3 % im Dezember 2017 auf 3,7 % gesunken (Umzug Kommando der Militärpolizei nach Sion Ende 2017). In den beiden grossen Kommandos ist die Fluktuationsrate bei den Zivilangestellten höher als bei den Berufsmilitärs, so für das Kdo Operationen: 2,4 % Zivilangestellte – 1 % Berufsmilitärs. Das Kdo Ausbildung gibt folgende Zahlen bekannt: 3,6 % Zivilangestellte – 2,2 % Berufsmilitärs.
Erhöhung des Pensionsalters der Angehörigen der besonderen Personalkategorie
Die Verordnung über die Pensionierung von Angehörigen der besonderen Personalkategorien (VPABP) gilt im Bereich V für BO und BU, inklusive Anwärter und Kandidaten, HSO (hauptberufliche), Berufsmilitärpiloten, Berufsbordoperateure, Berufs-Operateure FLIR, Berufsbordfotografen und Berufsdrohnenpiloten (erst ab 1. Januar 2020). Von den 2’126 betroffenen Berufsmilitärs profitieren 750 (ungefähr 35 %) vom geltenden Recht oder von der einmaligen Wahlmöglichkeit des neuen Reglements. Die anderen 1’376 sind vom neuen Recht betroffen. Bis November 2019 wird ein persönlicher Brief des PC V versandt: Er wird die Informationen an jeden Mitarbeiter enthalten, welche Gutschrift auf welches Datum auf das persönliche PUBLICA-Konto gutgeschrieben werden wird. Mitte Dezember wird die Information (in Briefform) an die PUBLICA, DU CdA und ELS A gehen, welcher Berufsmilitär ab dem 1. Januar 2020 unter dem bestehenden oder neuen Recht steht. Auf eine Frage antwortend erklärte der CdA, dass Mitarbeitende, welche die Wahlmöglichkeit haben, aufgrund von ihren persönlichen Beurteilungen entscheiden können und dass die Armeeführung keinerlei Empfehlungen abgeben wird.
Berufsbild Berufsmilitär 2020+
Das Ziel ist: «Im Rahmen des Projektes Berufsbild BM 2020+ soll im Kontext des Bunderatsbeschlusses bezüglich der Erhöhung des Pensionierungsalters das heutige Berufsbild analysiert und an die veränderten Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst werden». Der Fahrplan sieht kurzfristige Massnahmen, welche 2020 in Kraft treten werden und langfristige Massnahmen, welche als Horizont 2022 haben, vor.
Strukturelle Reformen in der Bundesverwaltung – Militärversicherung
Dabei handelt es sich um eine elegante Umschreibung von Sparmassnahmen, die ihr wahres Gesicht nicht zeigen. Im August 2018 hat der Bundesrat im Rahmen der strukturellen Reformen in der Bundesverwaltung dem Departement von Bundesrat Berset eine Überprüfung von Sparmassnahmen in der Militärversicherung in Auftrag gegeben. Im Mai 2019 gab es ein Treffen zwischen dem EDI, der GS VBS und des Bereichs Pers V inklusive der verschiedenen Personalverbände. Jegliche Kürzungen von Leistungen der Militärversicherung oder gar deren Wegfall für die Berufsmilitärs müssen mit aller Vehemenz bekämpft werden. Der Bereich Pers V unterstützt dabei die Argumente der MV, die belegen, wie kontraproduktiv sich ein Verzicht wirtschaftlich, aufwandmässig, persönlich, sozialpolitisch und nicht zuletzt wehrpolitisch auswirken würde. Die Berufsmilitärs tragen das gleiche Risiko wie die Milizangehörigen. Das neue Prämiensystem für aktive und pensionierte BM ist erst vor einem Jahr in Kraft getreten und erzielt kostendeckende Prämien. Es gibt keinen Grund für eine erneute Anpassung! ■ (Bild VBS/ZEM)