swissPersona
Ausflug mit den Ehrenmitgliedern

Wie aus Stahl ein Taschenmesser wird

Jährlich einmal lädt der swissPersona Zentralvorstand seine Ehrenmitglieder zu einem Ausflug ein. Im ersten Teil informierte der Zentralvorstand über laufende Geschäfte. Nach einem feinen Mittagessen stand die Betriebsbesichtigung beim Messehersteller Victorinox auf dem Programm.

 

Beat Wenzinger
Redaktor swissPersona

 

Fünf Ehrenmitglieder nahmen am Ausflug nach Schwyz teil: Max Handschin, Kurt Pedolin, Hans-Ulrich Büschi, Peter Steiner und Francesco Lucchini sowie die Zentralvorstandsmitglieder kamen in den Genuss eines gelungenen Tages mit einem Mix aus Informationen, feiner Kulinarik und einem spannenden Einblick in die Welt des wohl bekanntesten Messerherstellers der Welt.

Erstes Treffen mit Bundesrätin Viola Amherd

In seinen Eröffnungsworten kam Zentralpräsident Markus Meyer auf das bevorstehende erste Treffen mit Bundesrätin Viola Amherd, Vorsteherin des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS, zu sprechen. Dies ist eine gute Gelegenheit, swissPersona vorzustellen und diverse, aktuelle Themen anzusprechen. Sicherlich wird auch das im nächsten Jahr bevorstehende Jubiläum «100 Jahre swissPersona» kurz aufgegriffen. Weiter Informationen zu diesem Treffen gibt es in der nächsten Ausgabe dieser Zeitung.

Zusammenarbeit der Personalverbände

«Der <Kampf> der Personalverbände findet heutzutage primär mit der Politik statt und nicht mehr so fest mit den Arbeitgebern», erläuterte Zentralsekretär Beat Grossrieder. Vielleicht sind in diesem Zusammenhang die Anfragen anderer Personalverbände zu verstehen, welche eine Fusion mit swissPersona anregen oder begrüssen. Doch der Zentralsekretär winkt ab: «Wir wollen Eigenständig bleiben, solange es der Mitgliederbestand erlaubt.» Grossrieder begrüsst aber eine noch engere Zusammenarbeit mit den Partner-Verbänden. Auch in der Vergangenheit haben die Personalverbände bei verschiedenen Dossiers gut zusammengearbeitet.

Neues Berufsbild

Als weiteren Punkt thematisierte Beat Grossrieder das neue Berufsbild, welches nach der bundesrätlichen Anhebung des Pensionsalters auf 65 Jahre bei der «besonderen Personalkategorien» nach kurz- und langfristigen Massnahmen verlangt. Er sieht sogar den Bedarf – und vor allem auch eine grosse Chance – nach grundlegenden Erneuerungen im neuen Berufsbild für die Instruktoren.

Feines Mittagessen

Nach den Kurzinformationen ging es zum Apéro über, welcher auf der Dachterrasse des Café Haug in Schwyz eingenommen wurde. Danach wurde ebenfalls auf der Dachterrasse bei herrlichem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen ein feines Essen serviert. Bei angeregten Diskussionen verging die Zeit im Nu, und schon galt es, den kurzen Fussmarsch zur Victorinox in Ibach-Schwyz unter die Füsse zu nehmen.

Ein Messer erobert die Welt

Auf dem Firmenareal von Victorinox wurden die Ehren- und Zentralvorstandsmitglieder von Firmeninhaber Carl Elsener herzlich begrüsst. In zwei Gruppen ging es auf den eindrücklichen Betriebsrundgang – auf eine Reise, wie aus Stahl ein Taschenmesser wird. Tatsächlich begann der Rundgang dann auch bei der Annahmestelle des Stahls, dem wichtigsten Material von Messern.

Beeindruckende Zahlen

Am Standort in Ibach-Schwyz beschäftigt Victorinox 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hier werden die weltberühmten Taschenmesser, aber auch ein breites Sortiment von Küchenmessern, hergestellt. Täglich verlassen 130‘000 Messer die Fabrik. Damit ist Victorinox die grösste Messerfabrik in Europa und gleichzeitig auch der grösste private Arbeitgeber im Kanton Schwyz. Jährlich werden 2500 Tonnen Stahl verarbeitet. Das Rohmaterial stammt aus Frankreich, Deutschland, Spanien und Österreich. Im nahen Seewen entsteht ein grosses Distributionszentrum, welches eine weitere Expansion ermöglichen soll.

Viel Eigenbau

Bis so ein Taschenmesser fixfertig für den Versand verpackt werden kann, braucht es sehr viele Produktionsschritte. Stanzen ist eine der wichtigsten Arbeitsschritte. Victorinox verfügt über 600 verschiedene Stanzwerkzeuge, was die breite Produktpalette erahnen lässt. Erstaunlich ist, dass Victorinox sämtliche Stanzwerkzeuge im Eigenbau herstellt.

Eigene Konstruktionsabteilung

Für die vielen Arbeitsschritte braucht es viele Produktionsmaschinen verschiedenster Art: Stanzmaschinen, Richtmaschinen, Spachtelbieger, Entgrafenmaschinen, Schleifmaschinen, Poliermaschinen um nur die wichtigsten zu nennen. Im Betrieb stehen 800 Produktionsmaschinen. Ein Drittel dieser Maschinen werden in der eigenen Konstruktionsabteilung gefertigt, ein weiteres Drittel der Maschinen wird nach dem Kauf abgeändert und ein Drittel wird eingekauft und ohne Änderungen in Betrieb genommen.

Eindrücklicher Rundgang

Der Betriebsrundgang führte an vielen, kleinen Bearbeitungsautomaten vorbei, welche jeweils von einer Person bedient werden. Dadurch bleibt Victorinox in der Produktions- und in der Angebotsgestaltung flexibel und ermöglicht auch die Produktion von kleineren Stückzahlen. Gewisse Produktionsschritte, zum Beispiel der Zusammenbau von Taschenmessern, erfolgt bei grösseren Stückzahlen vollautomatisiert. Der Rundgang dauerte rund zwei Stunden – Langeweile kam nie auf. Nach den vielen Informationen und Eindrücken konnten sich die Teilnehmenden im Victorinox-Shop noch mit den neusten Produkten eindecken. Als Abschiedsgeschenk erhielten alle von Victorinox ein kleines, handliches Taschenmesser geschenkt sowie einen Gutschein für Einkäufe im Shop. ■ (Bild Victorinox)

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