swissPersona
Lohnnachverhandlungen 2020 / Budget 2021

Verbände verzichten aus Solidarität auf Lohnerhöhung

Am 25. Mai 2020 fand die zweite Verhandlung mit Bundesrat Ueli Maurer statt, bei der swissPersona durch ihren Präsidenten, Dr. Markus Meyer, und dem Zentralsekretär, Beat Grossrieder, vertreten war.

 

Beat Grossrieder
Zentralsekretär swissPersona

 

Noch im Februar forderten wir eine Lohnerhöhung von 1,5 % für eine mögliche Teuerung und eine angemessene Reallohnerhöhung im Budget vorzusehen. Zu diesen Forderungen konnten wir im Konsens mit den anderen Personalverbänden des Bundes im Februar noch stehen. Die Situation hat sich aber seit den letzten Verhandlungen grundsätzlich verändert.

Verzicht auf Lohnerhöhung

Zwei Verbände wollten beim Budget zumindest auf 1 % Lohnerhöhung beharren. swissPersona und eine knappe Mehrheit der Personalverbände sehen dies aus folgenden Gründen etwas anders: Lohnforderungen für das Bundespersonal kämen bei der Bevölkerung bei steigenden Arbeitslosenzahlen und bei einer hohen Zahl von Arbeitnehmenden in Kurzarbeit zu 80 % der Löhne äusserst schlecht an. Selbst aus Gesprächen mit Mitgliedern mussten wir erfahren, dass Lohnforderungen zum heutigen Zeitpunkt sehr fraglich wären. Man rechnet für die Jahre 2020 und 2021 mit Minusteuerungen. Die Lohnforderung von 1 % hätte beim Parlament kaum eine Chance.

Daher haben wir im Jahr 2020 aus Solidarität auf Forderungen verzichtet und uns klar für eine neue Standortbestimmung im Jahr 2021 stark gemacht. Im Gegenzug beantragten wir, dass das Budget für die Prämien nicht gekürzt wird, sondern diese primär für Leute mit Mehrbelastungen an der Corona-Virusfront eingesetzt werden. Ferner verlangten wir, dass man an den heutigen und den geplanten, dringend erforderlichen Stellenkontingenten festhält.

Verbände weiterhin gefordert

Der Bundesrat rechnet mit einem Defizit von 35 bis 40 Milliarden Franken und eine Zunahme der Arbeitslosenquote bis Ende Jahr auf 4,5 bis 7 %, was die Arbeitslosenkasse stark strapazieren wird. Damit die Mehrbelastung nicht auf die Lohnbezüger abgewälzt werden muss, wird der Bundesrat diese Mehrkosten mit 28 Milliarden Franken abfedern. Bundesrat Ueli Maurer rechnet in den nächsten Jahren mit weiteren Sparprogrammen. Daher werden wir uns weiterhin primär für den Erhalt der Stellen, der Löhne und der Renten des Personals einsetzen müssen.

Konzept für Home-Office wird erarbeitet

Auch das Thema Home -Office wurde besprochen. Während der Krise arbeiteten rund 22‘000 Mitarbeitende des Bundes im Home- Office, was auch zu grösseren technischen Problemen, wie Überlastungen bei den Telefonlinien, geführt hatte. Man erarbeitet nun die Prozesse zur Rückführung des Personals an die Arbeitsplätze. Das Home-Office wird nach den gemachten Erfahrungen wesentlich an Bedeutung gewinnen. Ein entsprechendes Konzept soll in Zusammenarbeit mit den Personalverbänden in der zweiten Jahreshälfte erarbeitet werden. Dabei sollen Fragen über gemachte Erfahrungen, Anwendbarkeit und Handhabung, Entschädigungen von Infrastruktur und mögliche Anpassungen von Arbeitsverträgen behandelt werden. ■

News