Und wir erhalten ihn doch, den Teuerungsausgleich
Am 25. Mai 2021 fanden die Lohnverhandlungen mit Bundesrat Maurer statt, bei der swissPersona durch ihren Präsidenten, Dr. Markus Meyer, und dem Zentralsekretär, Beat Grossrieder, vertreten war.
Beat Grossrieder
Zentralsekretär swissPersona
Noch im Mai 2021 zeigte sich Bundesrat Ueli Maurer nicht bereit, die von uns geforderte Summe von 0.5 bis zu 1 % für eine mögliche Teuerung in das Budget aufzunehmen. Er begründete dies mit der sehr unsicheren Corona-Situation und der noch nicht absehbaren Entwicklung der Wirtschaft.
Für uns war auch klar, dass Reallohnforderungen kaum eine Chance hatten und aufgrund der finanziellen Lage kaum angebracht gewesen wären. Gleichzeitig waren wir aber nicht bereit auf einen allfälligen Teuerungsausgleich zu verzichten. Die Wirtschaft erholte sich besser als angenommen und die Covidausgaben blieben in einem bescheideneren Rahmen, als prognostiziert. Die Teuerung stieg von einer Negativteuerung im Jahr 2020 in einen Teuerungsanstieg im Jahr 2021.
Zum Einstieg in die Verhandlungen erläuterte Bundesrat Maurer die aktuelle Finanzlage des Bundes. Hauptthema waren die ausserordentlichen Schulden aufgrund der Coronasituation, welche auf rund 25 Milliarden Franken angestiegen sind und gemäss Vorgaben der «Schuldenbremse» innerhalb von sechs Jahren abgebaut werden müssen. Ein Punkt, bei welchem das Parlament das letzte Wort wohl noch nicht gesprochen hat. Zugleich vermerkte Maurer, dass im Budget, wie dies uns bereits bekannt sei, keine Lohnmassnahmen fürs Jahr 2022 vorgesehen seien. Im Weiteren wurde auch über die dringend erforderlichen Massnahmen bei der 2. Säule gesprochen, welche voraussichtlich im Jahr 2022 noch einmal eine erhebliche Finanzspritze erfordern wird.
In einem vorgängigen Brief der Personalverbände, der IGB, an den Finanzminister wiesen wir darauf hin, dass ein Verzicht auf den Teuerungsausgleich und somit ein Kaufkraftverlust gerade jetzt nicht hingenommen werden kann. Ein solcher Schritt wäre ein gefährlicher Tabubruch und ein schlechtes Zeichen für die positive Entwicklung der Wirtschaft. Auch Lohnanpassungen von Industriezweigen und Kantonen wurden aufgezählt. In gewissen Kantonen werden sogar Steuersenkungen vorgenommen, um die Wirtschaft und Gewerbebetriebe noch besser in Schwung zu bringen. Dies alles klare Fakten, um auf einem vollständigen Teuerungsausglich zu bestehen.
Positives Verhandlungsresultat
So wurde die durchschnittliche Jahresteuerung von Ende September mit 0,5 % ausgehandelt und ein allfälliger weiterer Anstieg bis Ende Jahr für die Verhandlungen im Februar 2022 in Aussicht gestellt.
Wir nutzten auch die Gelegenheit, Bundesrat Maurer, besonders im Namen des «Militärischen Personals», für die Unterstützung bei den Lohnmassnahmen des Berufsunteroffizierskorps und dem Gesamtbundesrat für den Entscheid bezüglich des Erhalts der Militärversicherung zu danken.
RUAG
Bei der RUAG werden die Lohnverhandlungen ab Ende Januar stattfinden.
Nitrochemie
Die Lohnverhandlungen werden im Februar 2022 stattfinden. ■ (Bild: Zentralpräsident Dr. Markus Meyer (links) und Zentralsekretär Beat Grossrieder (rechts) bei den Lohnverhandlungen mit Bundesrat Ueli Maurer.) (Bild: Copyright by transfair)