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Klausurtagung 2024

Mitgliedergewinnung bleibt ein Dauerbrenner – die Werbung soll intensiviert werden

Diverse Workshops, eine Zentralvorstandssitzung, als kultureller Teil der Besuch des Paul Scherrer Instituts sowie ein geselliger Abend bildeten den Rahmen der diesjährigen Klausurtagung. Als Tagungsort diente die Propstei Wislikofen: Ein kurzer Rundgang im aufwändig renovierten Gebäude rundete das reichhaltige Programm ab. Als zentrales Thema stand wiederum die Mitgliedergewinnung auf dem Programm – und ein Thema führte zu einer angeregten Diskussion.

Beat Wenzinger
Redaktor swissPersona

Erstmals führte Etienne Bernard als Zentralsekretär durch die verschiedenen Themen der eigentlichen Klausurtagung. Zuvor führte Zentralpräsident Markus Meyer gewohnt routiniert durch die Traktanden der verkürzten Zentralvorstandssitzung.

swissPersona ist in gutem Zustand

In einer Bestandesaufnahme beschrieb Zentralsekretär Etienne Bernard den guten Zustand von swissPersona: «Wir performen auf gleichem Niveau wie andere Personalverbände», betonte Bernard. Weiter führte er aus, dass die Milizstruktur sich bewähre, kostengünstig, effizient und mitgliedernah sei. Zudem sei der Verband glaubwürdig gegenüber den Sozialpartnern und den Arbeitgebern und die Unabhängigkeit sei langfristig gesichert.

Zustand langfristig aufrechterhalten

Diese gute Verfassung des Verbandes gilt es, so Bernard, «langfristig aufrechtzuerhalten» und «Kapital aus seiner Attraktivität zu schlagen». Weitere Ziele sind die Weiterentwicklung eines attraktiven Angebots – insbesondere für die Seniorinnen und Senioren – sowie Schwierigkeiten vorauszusehen.

Intensivierung der Mitgliedergewinnung

Der verbandsinterne Schwerpunkt liege bei der Intensivierung der Mitgliedergewinnung sowie das Verhindern von Austritten, aber auch, führte der Zentralsekretär weiter aus, «die Kultivierung und Pflege der Kameradschaft mit attraktiven Anlässen in den Sektionen».

Grosse Herausforderungen stehen an

In den kommenden Jahren sieht sich Bernard mit grossen Herausforderungen konfrontiert. Eine davon sei die Neubesetzung von Schlüsselpositionen in den Vorständen, auch die Beibehaltung des finanziellen Gleichgewichts ist fordernd. Dazu gesellen sich die immer höhere Komplexität der zu bearbeitenden Dossiers, der Wandel in der Arbeitswelt, die Individualisierung der Gesellschaft sowie der demografische, wirtschaftliche und politische Kontext.

Vorsorgliche Erhöhung der Mitgliederbeiträge?

In einem Workshop wurde diskutiert, ob die Mitgliederbeiträge vorsorglich erhöht werden sollen? Dies führte untern den Zentralvorstandsmitgliedern zu einer angeregten Debatte. Zuvor gab Zentralsekretär Etienne Bernard einen kurzen Einblick in die Entwicklung der Finanzsituation der vergangenen Jahre. Nach einigen Jahren, welche von Defiziten in der Zentralkasse geprägt waren, wurden grosse Anstrengungen unternommen und das strukturelle Defizit wurde überwunden. Es folgten Jahre mit Überschüssen. Auch im vergangenen Jahr (siehe Kasten) konnte ein positiver Rechnungsabschluss erzielt werden. Die Haupteinnahmequelle sind die Mitgliederbeiträge, welche seit zehn Jahren unverändert sind. Ein grosser Posten auf der Einnahmenseite stellen die Einkünfte von Solution + Benefit dar (Rückvergütungen aus Kollektivverträgen mit Versicherungen). Diese wichtige Einnahmequelle droht wegzufallen, gibt es doch Bestrebungen im Parlamant, diese Praxis zu ändern oder zu unterbinden. Dies hätte einschneidende Auswirkungen auf die Finanzsituation von swissPersona. Deshalb, führte der Zentralsekretär weiter aus, wurden an der letztjährigen Klausurtagung sämtliche Ausgaben auf Sparpotential durchleuchtet. Dabei wurde festgestellt, dass der Verband bereits «schlank aufgestellt ist» und dementsprechend konnten nur geringe Einsparungen ausgemacht werden.

Nach seinen Einführungen ins Thema übergab Bernard das Wort an Zentralvizepräsident Beat Grossrieder, welche die ebenfalls an der letzten Klausurtagung bereits aufgegriffene Idee einer «vorsorglichen Mitgliederbeitragserhöhung» erläuterte. Grossrieder erklärte, dass eine moderate Erhöhung des Mitgliederbeitrages um 1 Franken pro Monat rund 36’000 Franken jährlich generieren würde und einen «schönen Puffer» für allfällig geringere Einnahmen schaffen würde. Der Zentralvizepräsident brachte es mit einem Satz auf den Punkt: «Besser ein leichter Anstieg der Mitgliederbeiträge in guten Zeiten, als ein drastischerer in schlechten Zeiten».

Nach seinem Votum war die Diskussionsrunde eröffnet. Pros und Kontras wurden in der Folge angeregt diskutiert – auch der richtige Zeitpunkt einer möglichen Beitragserhöhung floss in die Überlegungen und diversen Wortmeldungen ein. Der Zentralvorstand schlussendlich beschloss auf eine Mitgliederbeitragserhöhung zu verzichten, die Verbandsfinanzen und das Thema aber immer im Blickpunkt zu erhalten.

Abstimmungsjahr 2024

Im laufenden Jahr gelangen einige Volksabstimmungen vors Volk, welche auch für unsere Mitglieder mit Interesse verfolgt werden dürften. Zentralsekretär Etienne Bernard verwies auf einen Bericht in unserer Verbandszeitung (Februarausgabe 2024) über die Initiative für eine 13. AHV-Rente, welche am 3. März dem Volk vorgelegt wird. Am 9. Juni 2024 wird über die Prämienentlastungs-Initiative sowie die Kostenbremse-Initiative befunden und im Herbst 2024 steht die Abstimmung über das Referendum gegen die Reform der beruflichen Vorsorge an. Über die letztgenannte Vorlage wird Bernard einen ausführlichen Zeitungsbericht verfassen.

Eigene Leute als AN-Vertretung in die Pensionskassenorgane

Der Zentralsekretär betonte, dass es als Personalverband wichtig sei, sich zu engagieren und fähige Leute für die verschiedenen Gremien der Pensionskassen vorzuschlagen und schlussendlich Einsitz zu finden. So findet im November 2024 die Erneuerungswahl der Delegiertenversammlung PUBLICA statt. swissPersona ist aktuell mit sechs Vertretern gut aufgestellt: «Es gilt diese sechs Sitze zu behalten», sagte Bernard. Im Mai 2025 steht dann die Wahl der Arbeitnehmendenvertreter der Kassenkommission PUBLICA an. Dieses Gremium besteht aus acht gewählten Arbeitnehmenden und acht Vertretern, welche durch den Arbeitgeber bestimmt werden. «Es ist unser grosses Ziel, einmal eine swissPersona-Vertretung in diesem Organ zu haben», so Bernard. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, sollen frühzeitig geeignete Kandidatinnen oder Kandidaten gesucht werden.

Mitgliedergewinnung: optimieren und dranbleiben

Im wohl wichtigsten Workshop, der Mitgliedergewinnung, setzte der Zentralsekretär besonders viel Zeit ein. In seiner Einführung ins Thema zeigte er auf, in welchen Betrieben Rekrutierungspotential besteht. Er hob hervor, dass es wichtig sei «die Schmerzgrenze von 3000 Mitgliedern» nicht zu unterschreiten. Dabei bemerkte er, dass die Austritte nicht stark beeinflusst werden können, aber «die Eintritte sind unser Handlungsfeld, hier können wir etwas bewirken».

Zur Bestreitung des eigentlichen Workshops übergab Bernard das Wort an den Zentralvizepräsidenten Beat Grossrieder. Dieser stellte eine Reihe von Fragen, welche in Arbeitsgruppen besprochen und die Ergebnisse anschliessend allen präsentiert werden sollen. Wie am letztjährigen Anlass mit den Werbeverantwortlichen sollen die bereits eingeleiteten Werbeaktivitäten analysiert und optimiert werden. Das Ergebnis: Die aufgegleisten Werbemassnahmen sollen weitergeführt werden, Schwachpunkte, wie die spärlich besuchte Veranstaltung mit den Werbeverantwortlichen und weitere sollen eliminiert werden und die Werbung – im Speziellen die Standwerbung in den Betrieben – soll intensiviert werden.

Personalplanung 2024+

Einen festen Platz an den Klausurtagungen hat das Traktandum Personalplanung. Damit swissPersona als Verband gut funktioniert, ist es wichtig, dass die Vorstände gut besetzt sind und keine Vakanzen entstehen. Wie bei den Mitgliedern ist in den Vorständen (Zentralvorstand und Sektionen) eine gewisse «Überalterung» festzustellen und neue Nachfolgerinnen und Nachfolger sind teilweise schwierig zu finden.

So hat zum Beispiel Franz Seewer, Präsident der Sektion Wimmis, sich bereit erklärt, seinen angekündigten Rücktritt per Hauptversammlung 2024 um ein Jahr hinauszuschieben. Oder: Die Nachfolgeplanung von Zentralvorstandsmitglied Roland Tribolet hat bisher auch noch nicht das gewünschte Resultat gebracht (angekündigter Rücktritt per Delegiertenversammlung 2024). Tribolet hat als Vertreter des VdI Einsitz im Zentralvorstand. Dort nimmt er zusätzlich die viel gefragte Aufgabe als Werbechef wahr. Möglicherweise ist diese Kombination ein Hemmnis, einen geeigneten Nachfolger oder eine geeignete Nachfolgerin für ihn zu finden. Aus diesem Grund werden die beiden Aufgaben entkoppelt. Roland Tribolet wird wie vorgesehen per Hauptversammlung des VdI sein Vorstandsmandat abgeben. Erfreulicherweise hat er sich bereit erklärt, zunächst mal für ein Jahr im swissPersona Zentralvorstand als Werbechef weiterzuwirken. Sobald der VdI eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für Tribolet gefunden hat, wird diese Person als VdI-Vertretung in den swissPersona Zentralvorstand einziehen.

Ein weiterer Wechsel zeichnet sich in der Sektion Zentralschweiz ab. Marc Zehnder, Vorstandsmitglied der Sektion seit 2023, hat sich bereit erklärt, ab Hauptversammlung 2025 die Nachfolge von Präsident Xaver Inderbitzin anzutreten.

Zufriedener Präsident

Nach dem geschäfltichen Teil der Klausur zeigte sich Zentralpräsident Markus Meyer sehr zufrieden. So fasst er zusammen: «Wichtige Themen wurden konstruktiv behandelt, die Finanzen sind <kerngesund> sollen aber immer wieder angesprochen werden, am Thema Pensionskasse müssen wir dranbleiben und das erweiterte Pflichtenheft des Zentralvizepräsidenten ist eine Win-Win-Situation». Er bedankte sich bei den Anwesenden für die gute Zusammenarbeit und betonte, dass nebst der Arbeit auch das Kulturelle wichtig an einer Klausurtagung sei. Er schloss sein Schlussvotum mit den Worten: «Übung erfüllt!»

Der kulturelle Teil

Verteilt über die beiden Tage kamen die Tagungsteilnehmenden in den Genuss eines interessanten und abwechslungsreichen Rahmenprogramms. So standen die Besichtigung des Paul Scherrer Instituts in Villigen, ein Rundgang durch die Propstei Wislikofen sowie ein gemeinsamer, geselliger Abend bei Speis und Trank auf dem Programm. ■ (Bild: Auf einen Blick: die Teilnehmenden der Klausurtagung 2024.)

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