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Zentralvorstandssitzung und Betriebsbesichtigung

Erstes Treffen nach langer Zeit

Nach vielen Sitzungen als Telefon- oder Videokonferenz war es wieder einmal an der Zeit – und endlich auch wieder möglich – sich persönlich zu treffen. Die 363. Sitzung des Zentralvorstandes fand im Restaurant Merkur in Biel statt. Uhren und die Zeit standen mit der Besichtigung des Omega Logistik- und Produktionszentrums im Mittelpunkt des Nachmittagsprogramms.

 

Beat Wenzinger
Redaktor swissPersona

 

Zentralvorstandsmitglied Urs Stettler stellte ein spannendes und abwechslungsreiches Programm zusammen. Am Morgen führte Zentralpräsident Markus Meyer durch die Traktanden der Zentralvorstandssitzung. In seinen Begrüssungsworten zeigte er sich erfreut, dass es endlich wieder möglich war, sich persönlich zu sehen.

Einzelfälle

Wie an jeder Sitzung des Zentralvorstandes informierte Zentralsekretär Beat Grossrieder über aktuell zwei Einzelfälle. Eine wichtige Aufgabe des Verbandes ist es, Mitglieder bei Problemen am Arbeitsplatz zu unterstützen. Der Verband steht den Mitgliedern mit Ratschlägen zur Seite und – falls vom Mitglied gewünscht – hilft mit, im Gespräch mit dem Arbeitgeber eine Lösung zu finden.

Lohnverhandlungen

Beat Grossrieder führte weiter aus, dass die Verbände des Bundes aufgrund der angespannten Finanzsituation des Bundes auf eine Reallohnerhöhung verzichten. Grossrieder strich aber hervor, dass die Verbände dem Bundesrat mitgeteilt haben «auf keinen Fall auf die Teuerung zu verzichten». Damals, als diese Forderung ausgesprochen wurde, war die Teuerung noch sehr tief. Unterdessen ist sie auf 0,7 Prozent angestiegen, mit steigender Tendenz. Gemäss Zentralsekretär sei im Bundesbudget nichts für die Teuerung eingestellt worden.

Betreuungsurlaub für Erwachsene

Die IG Bundespersonal verlangt einen 14-wöchigen Betreuungsurlaub für Erwachsene. Der Zentralvorstand von swissPersona resümierte, dass in der jüngeren Vergangenheit mit dem 14-wöchigen Betreuungsurlaub bei verunfallten oder erkrankten Kindern sowie dem 4-wöchigen Vaterschaftsurlaub schon sehr viel erreicht worden ist. Die Praxis zeige zudem, dass im Gespräch mit dem Arbeitgeber oft eine gute Lösung gefunden wird. Aus diesen Gründen hat der Zentralvorstand kein praktisches Bedürfnis erkannt.

Ehrenmitglieder-Jubiläumsanlass

Zur Feier des 100-Jahr-Jubiläums von swissPersona findet am 15. September 2021 pandemiebedingt mit einem Jahr Verspätung ein Anlass mit den Ehrenmitgliedern der einzelnen Sektionen und des Zentralverbandes statt. Hauptattraktion ist eine Schifffahrt von Biel nach Erlach und wieder zurück.

Mitgliederwerbung

Mit etwas Sorge blickte Zentralsekretär Beat Grossrieder auf den Mitgliederstand, welcher in diesem Jahr wieder rückläufig ist. Er betonte, wie wichtig es ist, dass alle Sektionen Veranstaltungen zur Mitgliederwerbung durchführen. Die Sektionspräsidenten sind aufgefordert, dem Zentralvorstand bis am 19. Oktober 2021 konkrete Werbeveranstaltungen zu melden. Das Werbeteam, bestehend aus Roland Tribolet und Urs Stettler, unterstützt die Sektionen bei der Durchführung von Werbeveranstaltungen.

Genuss nach der Arbeit

Anschliessend an die Zentralvorstandssitzung trafen sich die Teilnehmenden im Aussenbereich des Restaurant Merkur zum Apéro. Erich Fehr, Stadtpräsident von Biel, mischte sich unter die Gruppe. Bevor der Stadtpräsident den Anwesenden die Stadt Biel vorstellte, richtete Zentralpräsident Markus Meyer einige einleitenden Worte an den Zentralvorstand. So betonte er, dass es in dieser speziellen Zeit mit dem Corona-Virus wichtig sei, wieder den Kontakt zu unseren Mitgliedern zu suchen: «Wir müssen uns mit der aktuellen Situation arrangieren, Wege suchen, welche physische Treffen möglich machen, eine Veranstaltung zum Beispiel auch mal draussen abhalten».

Stadtpräsident stellte Biel vor

Ein sichtlich stolzer Bieler Stadtpräsident stellte den Anwesenden die «grösste amtlich zweisprachige Stadt der Schweiz» vor, wie er speziell hervorhob – und wie es schon fast zu erwarten war, hielt er sein Referat im ersten Teil auf Französisch und im zweiten Teil auf Deutsch. Sehr interessant war zu erfahren, wie es überhaupt zu dieser Zweisprachigkeit kam. Wie Fehr ausführte, sei dies das «Produkt» der Industrialisierung. Die frühe Schweizer «Uhrenindustrie» war in Genf und dem französischsprachigen Jura verankert. Mitte des 19. Jahrhunderts lockte die Stadt Biel Uhrenarbeiter aus dem Jura nach Biel. Als «Lockvogel» diente der Erlass von Gebühren. Mit der Zeit bildete sich eine immer grösser werdende französischsprachige Community. Die Bieler legen Wert auf ihre Zweisprachigkeit: die Vereine sind sprachgemischt, die Medien – Zeitungen, Radio und Lokalfernsehen – gibt es in beiden Sprachen. Biel oder eben Bienne gilt als wichtigstes Zentrum der Schweizer Uhrenindustrie: Rolex produziert seine Uhren in Biel, der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie sowie die Swatch Group – mit weltbekannten Marken wie Omega, Longines, Rado, Tissot, Swatch und vielen weiteren – haben ihren Sitz in der Stadt.

Stadtpräsident Fehr strich in seinen weiteren Voten die hohe Lebensqualität der Menschen in Biel hervor: «Ein urbanes Umfeld bietet kurze Wege, so ist man zum Beispiel in nur fünf Minuten im Grünen». Ein grosses Freizeitangebot mit vielen Sportmöglichkeiten auf dem See, in den Jurahügeln oder in den nahen Skigebieten machen die Region lebenswert.

Mittagessen

Nach dem spannenden Referat von Erich Fehr stand das Mittagessen auf dem Programm. Bei Speis und Trank hatten sich die Mitglieder des Zentralvorstandes viel zu erzählen – hat man sich doch lange nicht mehr gesehen. So verstrich die Zeit im Nu und schon war es an der Zeit, sich auf den kurzen, fünfminutigen Fussweg Richtung Omega in Angriff zu nehmen.

Besichtigung Omega

Frisch gestärkt ging es auf einen geführten Rundgang bei Omega. Schon bald war klar, dass nicht nur die Uhren der «Star» sind, auch die historischen alten sowie die neuen Gebäude des renommierten Architekten Shigeru Ban lassen sich sehen. So war dann auch die erste Station auf dem geführten Rundgang durch das neue Omega-Produktions- und Logistikzentrum ein Modell des neuen Omega-Gebäudes. Das echte Gebäude wurde in einer erweiterten holzrahmenbauweise erstellt, ebenso wie das Swatch und Omega Museum. Nach weiteren Informationen zum Gebäude begab sich die Gruppe auf den Rundgang. Im Innern des Gebäudes befindet sich das moderne, vollautomatische Logistikzentrum. Hier ist alles eingelagert, was es für die Produktion von Omega-Uhren braucht. Die Produktion der zahlreichen Uhrenmodelle findet an unzähligen Einzelarbeitsplätzen statt. Ein ausgeklügeltes Belüftungssystem sorgt in den grossen Produktionsräumen für eine staubfreie Umgebung.

Nach der informativen und eindrücklichen Betriebsbesichtigung ging es für einige Minuten in die Boutique und anschliessend ins Omega-Museum. In einem 360-Grad-Rundumkino wurde den Mitgliedern des Zentralvorstandes die Geschichte von Zeit und Uhren vermittelt. Anschliessend konnte jedes Mitglied das Museum individuell mittels Audio-Guide besichtigen. Mit vielen neuen Informationen und Eindrücken machten sich am späten Nachmittag dann alle auf den Heimweg. ■ (Bild: Die Mitglieder des Zentralvorstandes lauschen den Worten des Bieler Stadtpräsidenten)

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