Engagement und Zuversicht!
Unser Verband feiert sein 100jähriges Bestehen. Keine Selbstverständlichkeit. Ein Anlass, um zurückzuschauen. Und einen Blick nach vorne zu wagen!
Dr. Markus Meyer
Zentralpräsident swissPersona
Seit der Gründung von swissPersona im Jahre 1920 hat sich einiges verändert. Damals lebten in der Schweiz 3.9 Millionen Menschen, heute sind es 8.6 Millionen. Die Lebenserwartung betrug seinerzeit für Frauen 57 und für Männer 53 Jahre. Heute sind es 85.4 beziehungsweise 81.7 Jahre. Damals betrug die wöchentliche Arbeitszeit 60 Stunden, bezahlte Ferien existierten nicht. Der Energieverbrauch hat sich in diesen 100 Jahren verachtfacht.
Wahrlich, es ist einiges geschehen seit sich engagierte Männer zusammentaten, um für die Arbeiter, Angestellten und Beamten in den Militärbetrieben eine institutionalisierte Interessenvertretung zu schaffen. Ein Personalverband sollte es sein, der die beruflichen Interessen seiner Mitglieder verfolgen und für die Schweiz und ihre Armee einstehen sollte.
Die Gründung des Schweizerischen Militärpersonalverbandes (SMPV, 2005 umbenannt in swissPersona) fiel in die bewegte Zeit nach 1. Weltkrieg und Landesstreik. Die Dinge waren massiv im Fluss, damals. 1920 wurde der Völkerbund gegründet, diese Vorgängerorganisation der UNO mit Sitz in Genf und Schweizer Mitgliedschaft. Wenige Monate zuvor wurde unser Nationalrat erstmals im Proporzverfahren gewählt, eine wichtige Forderung aus dem Landesstreik, welche politische Konsequenzen hatte. Die Liberale Freie Demokratische Partei (heute FDP) verlor damit ihre Mehrheit. Und eben erst hat der Berner Bauernführer und spätere Bundesrat Rudolf Minger die Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB, heute SVP) begründet. Die damalige schweizerische Innenpolitik war geprägt durch Arbeitskämpfe, die Gegensätze zwischen Bauern und Gewerbetreibenden einerseits sowie Angestellten beziehungsweise den sie vertretenden Parteien und Organisationen andererseits.
Trotz all der beschriebenen Veränderungen, es gab auch Konstanten in der Geschichte von swissPersona. Dies ist unser Engagement für das Instruktionskorps und für die Mitarbeitenden der bundeseigenen Rüstungsbetriebe. Als Personalverband engagieren wir uns für möglichst gute Arbeits- und Anstellungsbedingungen. Wir unterstützen im Einzelfall, wenn ein Mitglied in Probleme gerät. swissPersona ist politisch unabhängig und konfessionell neutral. Das bedeutete und bedeutet aber nicht, dass wir nicht Position beziehen, wenn es im Interesse der Mitglieder oder des Verbandes ist. Und Position bezogen haben wir. Immer wieder. Und zwar zu Gunsten der Schweiz und ihrer Armee. Wir haben uns immer dafür eingesetzt, dass unser Land über eine unabhängige, schlagkräftige und glaubwürdige Landesverteidigung verfügt. Auch das gehört zur Konstanz des Verbandes in den vergangenen 100 Jahren.
Während swissPersona bei der Gründung rund 200 Mitglieder umfasste, sind wir im Verlaufe der Jahre und Jahrzehnte stetig gewachsen. Den Zenit erreichte die Mitgliederzahl im Jahr 1994, swissPersona umfasste damals 4‘949 Mitglieder. Danach folgte eine Armeereform der anderen. Leider hat die konsequente Reduktion unserer Armee von einem Einteilungsbestand von 900‘000 zu Zeiten von Armee 61 auf heute noch 100‘000 Mann Einsatzbestand auch bei unserer Mitgliederzahl Spuren hinterlassen. Und dennoch: swissPersona zählt im Jubiläumsjahr insgesamt 3‘169 Mitglieder.
Dank unserer schlanken Strukturen, dank des grossen ehrenamtlichen Engagements, welches die Sektionen und ihre Vorstände und Präsidien leisten, können wir die Arbeit zu Gunsten unseres Verbandes und unserer Mitglieder auch weiterhin vollumfänglich und in einer hohen Qualität garantieren. So freue ich mich, festhalten zu dürfen, dass unser Verband über sein 100jähriges Jubiläum hinaus unabhängig und eigenständig weiterbestehen wird: So, wie wir immer waren: klein aber fein.
Es lebe swissPersona! ■