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Lage der RUAG aus Sicht der Arbeitnehmenden-Vertretung

«Attraktivität der RUAG hat massiv gelitten»

André Wiltschek
Arbeitnehmenden-Vertretung RUAG

Aus Spargründen des Bundes wurden 1999 sämtliche Rüstungs- und rüstungsnahen Betriebe aus den Bundesbetrieben entlassen und in eine Aktiengesellschaft überführt. Die RUAG wurde am 1. Januar 1999 gegründet. Seither ist einiges in Bewegung geraten: vom Aufstieg zu einem internationalen Hightech-Konzern in den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie Defence bis hin zur Entflechtung in einen internationalen und einen nationalen Teil der Unternehmung.

Wechsel in der Chefetage

In den letzten drei Jahren ging ein reger Wechsel in der Chefetage über die Bühne. Nach Andreas Berger wurde Peter Bodmer interimistisch eingesetzt, auf ihn folgte Brigitte Beck, welche im August 2023 nach weniger als einem Jahr im Amt die RUAG als CEO verliess. Für die Arbeitnehmenden-Vertretung bedeutete dies zwei Mal einen Neuanfang innert kurzer Zeit.

Erzielte Errungenschaften

Mit allen drei CEOs konnten wir aus Sicht der Arbeitnehmenden-Vertretung einige Vereinbarungen erreichen und umsetzen. Die letzte Lohnverhandlungsrunde anfangs dieses Jahres endete mit einem guten Ergebnis. So konnten wir den Durchschnitt der Jahresteuerung von 2022 von 2,8% aus den Verhandlungen mit Brigitte Beck als Resultat mitnehmen. Um die hohe Fluktuation von Mitarbeitenden anzugehen, konnten weitere Ergebnisse erreicht werden: eine der Massnahmen sind die strukturellen Lohnerhöhungen.

Negative Schlagzeilen

Die letzten Monate haben wiederum Bewegung in das Unternehmen gebracht. Die negativen Schlagzeilen in der Tagespresse werfen für die Arbeitnehmenden-Vertretung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einige Fragen auf. Um diese in der Tiefe zu beantworten, wird es wohl einige Zeit in Anspruch nehmen. Den Abgang von Brigitte Beck sieht die Arbeitnehmenden-Vertretung als Resultat mangelnder Führung und Begleitung.

Fehlende Kontinuität

Die Attraktivität der RUAG als Schweizer Arbeitgeberin hat in diesem Jahr massiv gelitten. Die Arbeitnehmenden-Vertretung erachtet dies als eine Folge der nicht vorhandenen Kontinuität in der obersten Führung. ■

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